Die Baltische Lauferei hat wieder begonnen

Es ist Sommer, ein Sonntag im Juli und zum dritten Mal hat die LG Nord Berlin zum Baltic-Run geladen. Gefolgt sind dieser Einladung am ersten Tag der Veranstaltung 75 Läuferinnen, Läufer und Speedrollerfahrer aus sechs Staaten und Bayern. Auf dem Tagesprogramm standen 65 Kilometer zwischen Berlin und Hubertusstock in der Schorfheide. Nach zwei Hitzejahren und der bekannten Wetterlage der letzten Wochen empfanden es Veranstalter und Athleten als ein großes Glück bei ca. 13°C Morgentemperatur und Höchstwerten um die 20 Grad den Lauf absolvieren zu dürfen. Die 100-köpfige Gemeinschaft erreichte nach drei bis neuneinhalb Stunden das Ziel, lediglich ein Teilnehmer musste bereits am ersten Tag einer bereits mitgebrachten Einschränkung Tribut zollen und das Rennen vorzeitig beenden.

Als erstes im Ziel Tom Fedler und Philipp Beier – die Helfer vom „Kofferkommando“. Auf der läuferischen Habenseite konnte zunächst Axel Rymarcewicz vom gastgebenden Verein einen ersten Etappensieg verbuchen. Nach 5:00:53 h erreichte er knapp vor Dirk Kiwus und Christian Karbe das Ziel. Ebenfalls noch eng dabei: Ralf Steißlinger. Sicher wird der morgige Tag das Männerfeld hinsichtlich des Gesamteinlaufs schon etwas vorsortieren. Allgemeiner Diskussionsgegenstand am Abend: Wer von den vieren kann der Hatz des ersten Tages die beste Regeneration folgen lassen? Eine insgesamt sehr schnell gelaufene erste Etappe, was auch für die führende der Frauenwertung zutrifft. Silke Stutzke hat dabei mit 6:16:46h ihre bisherige Streckenbestmarke um fast eine halbe Stunde getoppt und sich von den anderen teilnehmenden Frauen um gut eine Stunde abgesetzt. Die Erfahrungen der Vorjahre zeigen jedoch, dass dies noch keine Vorentscheidung sein muss. Denn auch hier gilt: Gewinnen wird, wer sich am besten erholen kann. Petra Rösler und Kirsten Uhlig sowie Eva Schlüter lagen auf den Plätzen annähernd gleichauf.

Ein Duell auf jeweils zwei Rädern lieferten sich Streckenmarkiererin Grit Seidel und Speedrollerfahrer Peter Bartel. Dem Nachteil des späteren Starts stand die verantwortungsvolle Aufgabe des Wegeauszeichnens gegenüber. Dieses Mal war Grit eher im Ziel. Ein emotionaler Höhepunkt für einige Lauffreunde war der Besuch von Michael Vanicek an der Strecke. Michael kämpft ja seit über 18 Monaten gegen eine hartnäckige Verletzung an, hat sich für heute aber vorgenommen mit seinem „Twin“ Jan Prochaska ein Stück zu laufen……..was dann bis zum Ende der Etappe ging. Vielleicht schafft er es ja, die physische „Defekthexe“ doch bald zu überwinden um wieder voll mit dabei sein zu können.

Eine der Änderungen im dritten Jahr des Laufes ist das enger gefasste Zeitlimit (jetzt 9min/km). Keiner der Athleten hatte jedoch damit ein Problem, so dass alle, die das Ziel erreichten, auch morgen wieder an der Startlinie stehen werden.

Unabhängig von der Platzierung war der herzliche Empfang, der den Läufern im Ziel und bereits 5km zuvor, am letzten Verpflegungspunkt, durch die Eberswalder Sportfreunde bereitet wurde. Eine eigens eingerichtete Sprechstelle, namentliche Anfeuerung durch einen gut vorbereiteten Sprecher sowie die im Ziel überreichten Geschenke zeugten von einer intensiven Vorbereitung der Mannen um Norbert Jost. Eine schöne Geste, denn eigentlich haben die Eberswalder mit dem Lauf sonst nichts zu tun – einzig die Faszination an den erbrachten Leistungen sowie die persönliche Bekanntschaft mit den Organisatoren brachte die Sportfreunde auf die Idee zu dieser intensiven Unterstützung.

Da einige Etappenläufer den zweiten Abschnitt nicht mehr in Angriff nehmen werden reduziert sich das Starterfeld auf 69 Läuferinnen und Läufer. Nach jetzigem Stand der Wettervorhersage wird es eine weitere Neuerung geben: kein Regen auf der zweiten Etappe. Vielleicht können die Läufer dadurch die durchaus reizvolle Endmoränenlandschaft in diesem Jahr etwas mehr genießen. Also dann – auf nach Prenzlau!

gez. Jörg Stutzke

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