Etappe 21 (1. vom 5.)

Wer sich nach den ersten hundert Metern des 5. Baltic-Run sicher war, die Entscheidung über den Tagessieg wäre bereits gefallen, sah sich am Ende in Hubertusstock arg getäuscht.

Zwar hat Axel Rymarciewicz zu diesem Zeitpunkt bereits 11,50m Vorsprung zu verzeichnen gehabt, der Konter von Rene Strosny ließ jedoch nicht lange auf sich warten….. Doch zurück auf Anfang. Seit Ende Oktober ausverkauft, durch diverse Absagen Glück für alle auf der Warteliste verzeichneten Aspiranten, 70 Starter am Berliner Dom – was für ein Traum für die Veranstalter!!! Und zugleich: Was für ein Ansporn diesem Vertrauensbeweis zu entsprechen. Versprochen: wir bemühen uns nach besten Kräften, dieses Vertrauen zu rechtfertigen.

Der Vorabend in Frohnau mit Prominenz und dem gewohnten „Hallo!“, alte und neue Geschichten wechselten den Zuhörer, Erinnerungen wurden erneuert, Ziele geprüft. Ich selbst habe mir über die Zusammensetzung des Läuferfeldes Gedanken gemacht und habe bei den Männern acht Podiumskandidaten ausfindig gemacht. Wer mag kann ja anhand der ersten Ergebnisse prüfen, ob er ähnliche Schlussfolgerungen ziehen würde. Im Feld der Frauen auch eine Favoritin gesichtet, dahinter für mich Unklarheit da mangelnde Kenntnisse zu einigen Läuferinnen.

Erster Eindruck: nach dem „Ruhejahr“ 2011 mit eher wenigen Startern ist der komplette Pulk doch wieder eine größere Herausforderung, insbesondere im logistischen Bereich. Mehr Versorgung, mehr Gepäck, mehr Helfer, mehr Fahrzeuge. 101 Personen auf Tour. Und der Anspruch immer nahe an dem Betreuungsniveau zu arbeiten, das wir als perfekt betrachten.

Berliner Dom, eine schöne Kulisse, Start bei bestem Laufwetter. Jörg zu Lutz: „Rekordwetter“. Nun – kein gewagter Tipp beim Blick in die Starterlisten. Rene ging bis zum ersten VP mit unter 4:00-er-Schnitt an….. sprachloses Helferpersonal. Axel und Stefan nahmen das Angebot an, blieben in Reichweite. Versorgungspunkt 2 – 15km – immer noch um 4:00min/km, Axel 90 sec, Stefan etwas mehr dahinter…..VP 3 – erste Ermahnung an Rene, er ist zu schnell, die weiteren Versorger werden über Telefonkette früher zu den Posten bestellt….. Am Ende ein Tagespodium in genannter Reihenfolge mit ca. 10 Minuten Vorsprung für Rene, Axel eine knappe Minute vor Stefan, alle unter 5 Stunden für die ca. 62,5km (Die Ausschreibung war hier leider falsch da eine früher notwendige Umleitung nicht wieder heraus gerechnet wurde.). Rene mit – natürlich – Streckenrekord, mit seinen 4: 44:54h knappe fünf Minuten flinker als der Vanni im Premierenjahr. Und es ging so weiter – viele Starter, die nicht zum ersten Mal bei uns sind, erliefen sich persönliche Streckenbestzeiten.

Ricarda Bethke senkte die Bestmarke bei den Frauen um erstaunliche 20 Minuten, jetzt 5:29:15h!!! Die ersten 13 Läufer aus 2012 blieben unter oder bei 5:30h – in den ersten vier Jahren waren es insgesamt ebenfalls genau 13 Läufer in diesem Zeitsegment!!!! Ein wahrlich leistungsstarkes Feld. Sigrid Hoffmann und Jannet Lange komplettierten das Frauenpodium des Tages, wobei hier die Lücke zu den folgenden Plätzen nicht so deutlich erscheint wie bei den Männern.

Aber nicht nur die Spitze – beeindruckend fand ich das gesamte Starterfeld. Alle blieben sehr deutlich im Zeitlimit und bescherten damit dem Helferteam einen frühen Zielschluss. Das heißt auch: längere Regeneration für alle, drei (!) Physios unterstützen das. Schön, also auf ein neues morgen! Nun heißt es Konzentration bewahren, Pfeile lesen, nichts verschenken durch „Verläuferlie“. Aber dennoch natürlich den Blick bewahren für das, was die Augen hier im Norden bekommen können. Das Seengebiet der Uckermark wird einige reizvolle Blicke ermöglichen, die Wälder der Schorfheide, die wir streifen werden, könnten den Tagesbeginn angenehm kühl halten. Denn was soll man sagen – wenn Engel reisen gibt es schönes Wetter…… Nach – wie ich heute im Radio hörte – 111Tagen April kündigt sich nun endlich der Sommer an – fein, soll er kommen!!!!

Doch wo Licht ist da gibt es auch Schatten. Diesmal war zwar der Aufenthalt hier im Hotel in Hubertusstock wie stets angenehm, ihr wisst schon: Badewanne und so…. Aber die Veränderungen der Geschäftsleitung führten zu einer etwas anderen Herangehensweise was die Büffetkalkulation betrifft. So hatten wir Mühe, alle Teilnehmer zeitnah und in bester Qualität zu beköstigen. Schlussendlich waren alle satt (hoffe ich….), es dauerte halt nur. Es ist deshalb etwas schade (und für die hinten in der Reihe stehenden natürlich auch kraftraubend) weil es bisher immer klappte und die Erwartung dementsprechend hoch war.

Die große Leistungsdichte machte es schwer, für morgen zwei Gruppen zu bilden. Ich glaube, es waren noch nie so viele Läufer in der „schnellen“ Gruppe wie jetzt. 30 Sportler können ausschlafen, mal schauen wie es sich dann morgen am Ende des Tages verhält.

JS

Tags: keine

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